Hallo, aufgrund von vielen Anfragen, wollte unser Homepagemeister Herr Schürrer gerne einmal wissen, wie eine Rudelschule bei uns abläuft.
Die Rottweilerhündin „Biggi“ ist nun unser Beispiel für einen Rudelschuleablauf.
Da wir vorher die Besitzer auch nach Verhaltenshinweisen fragen hat uns das Frauchen schon erzählt > dass Biggi ein Powerpaket ist > keine kleine Hunde und Katzen mag > und dass Biggi auch manchmal ihren Mann und auch sie selbst anknurrt, wenn ihr etwas nicht passt > für uns ist Biggi aber ganz normal > sie will einfach nur selbst die Rudelführung in der Familie übernehmen. Nachfolgend einige Bilder mit Erläuterungen.
Am Bringtag: Die Rottweilerhündin „Biggi“ kommt zur Rudelschule > kleine Hunde mag sie nicht besonders > ihr Frauchen braucht kein Fitnessgerät, denn Biggi stärkt durch „Ziehen“ ihre Muskeln.
Nach dem Bringen machen wir mit den Hundebesitzern einen Vertrag. Wobei die Hälfte der Kosten bereits angezahlt werden (die andere Hälfte ist erst am Abholtag fällig). Das dauert i.d.R. circa 15 Minuten und in dieser kurzen Zeit merken die Hunde meist schon, dass wir menschliche Leithunde sind. Danach gehen wir mit dem Hund einfach weg und auch das Frauchen von Biggi staunt (von unserem Hundeannahmeraum aus), dass ihr Hund „Biggi“ mit meinem Sohn „Benjamin“ einfach mitgeht.
Die Zwei sind schon weit weg und Biggi hat sich kein einziges Mal herumgedreht und nach seinem Frauchen geschaut. Oft sind die Hundebesitzer deshalb von ihrem Hund enttäuscht. Aber das brauchen sie nicht, denn es zeigt nur, dass ihr Hund uns jetzt schon als Rudelführer anerkennt und sie selbst beruhigt nach Hause fahren können. Die Besitzer bleiben auch weiter die „Herrchen“ > diesen Status übernehmen wir nur bei Hunden die zu uns ins „Dauerzuhause“ kommen.
Benjamin fängt jetzt sofort mit dem Eingewöhnungstraining an, damit Biggi auch weiterhin nicht an sein Frauchen denkt. Zuerst zeigt er Biggi ihr neues Zuhause (unser Eingewöhnungsgehege). Danach lehrt er ihr in einer Art Spiel > dass sie nicht verlassen ist > sondern nur auf ihn warten muss > er sie ständig wieder abholt > sie zu interessanten Neuigkeiten führt (Pferde, Katzen, Hunden, Hühner) > und danach bekommt sie als Überraschung > einen „Schifamhund“ (Schieners Familienhund) als Gesellschaftshund dazu > und unsere robuste und intelligente Eigenkreuzung, kam bis jetzt mit jedem Hund klar > und Beide können sich (in der Hundesprache) dabei viel erzählen.
Unser Wachhund, der in der Nacht das Gelände der Pferdepension bewacht. Beide haben die Rute ganz oben > sind kampfbereit >und Biggi denkt im Moment garantiert nicht an sein Frauchen.
Benjamin stellt eine Schüssel mit Futter hin und ruft die Katzen. Biggi wollte sich erst auf die Katzen stürzen > Benjamin ging mit ihr deshalb immer wieder > neben den Katzen auf und ab > bis Biggi verstand, dass sie die Katzen nicht jagen darf > die Katzen fressen oder bleiben cool sitzen > weil sie wissen, dass sie Benjamin vertrauen können und ihnen bei diesem Trainingsspiel nichts passiert.
Pferde sind Biggi zu groß und nicht ganz geheuer und sie will schnell weg.
Benjamin trainiert aber solange mit Biggi > bis sie merkt, dass ihr gar nichts passiert > wenn sie sich unterordnet und der Führung von Benjamin vertraut. Unser Ziel ist im Moment jedoch hauptsächlich, dass Biggi abgelenkt wird und nicht an ihr Zuhause denkt.
Das Ablenkungsziel wird hier zu 100 % erreicht, denn Hühner sind wahrscheinlich in Biggis Genen und Beuteschema stark verankert und Benjamin braucht viel Kraft um Biggi festzuhalten.
Ein Hundepensionsgehege. Eine Malteserhündin und ein Schifamhund, der von Biggi sogar ein Küsschen bekommt. Die Malteserhündin wurde angeknurrt. Der Schifamrüde gefiel ihr besser.
Ein Hundepensionsgehege. Links ist ein geschorener Schifamhund, die als Gesellschaftshündin dem Pensionshund (Jack Russelmischling) beigegeben wurde, denn auch Hunde sind nicht gern allein. Der kleine Hund giftet Biggi bellend an. Darauf hin geht Biggi sogar sprungbereit in die Hocke und wie ein Löwe in die Lauerstellung> und sagt wahrscheinlich im Moment in der Hundesprache zu ihm: „Komm heraus, ich bin bereit Dich zu fressen“.
Der Jack Russelmischling kontert aber zurück: „ Hau ja ab, ich bin genauso groß wie Du“.
Die Schifamhündin „Cheyenne“ bleibt gelassen und interessiert sich nicht für das lautstarke Geplänkel.
Ein Hundepensionsgehege. Ein geschorener Schifamhund und ein Rottweiler. Benjamin führt Biggi durch unsere Hundepensionsanlage. Damit lenkt er sie ab, damit sie nicht an ihr eigenes Zuhause denkt. Die ersten 3 Tage muss man Hunde (die zum ersten Mal kommen) ständig ablenken, denn wir wollen nicht, dass sie trauern oder glauben, dass sie ausgesetzt oder von ihrem eigenen Rudel ausgestoßen sind. Beim zweiten Mal wissen die Hunde bereits, dass sie wieder abgeholt werden und alles ist viel einfacher.
Biggi verhält sich ganz ruhig, denn ein so großer Hund (sogar Verwandter) flösst auch ihr „naturinstinktiv“ Respekt ein.
„Biggi“ mit dem Schifamhund „Paco“ der ihr als Gesellschaftshund zugeteilt ist. Dieses Gehege ist vorrangig für neue Rudelschüler bestimmt, weil es von unserer Wohnung aus, einsichtbar ist und unsere Familienmitglieder hier oft vorbeikommen (es ist immer was los).
Hinten in dem braunen Haus wohnen unsere Tierpfleger.
Der blaugrüne Eingang darunter, führt zu dem Schlafraum von Biggi und Paco, in welchen die Beiden jederzeit hinein können.
Zum schnelleren Eingewöhnen dürfen Hunde, die eine Ausbildung oder die Rudelschulung machen, auch bei unserem Frühstück dabei sein und Biggi genießt das. Ihr Blick verrät aber schon, dass sie etwas plant
> und 1 Sekunde später springt sie Benjamin auf den Schoß >
und anschließen bekommt er blitzschnell viele feuchte Küsschen.
Hallo ich bin Rainer Schiener und bin gerade mit Biggi unterwegs am Inselsee. Biggi hat Kraft wie ein Bär, kann ziehen wie ein Ochs und erst nach 5 Kilometer Fußmarsch ist aus der (als Schlittenhund geeigneten) Biggi, ein Schmusehund geworden und kann sich nun entspannt kraulen lassen.
Eine fleißige Mitarbeiterin mit Schubkarre. Biggi wartet geduldig bis das Gespräch beendet ist. Danach warten ca. 3 Kilometer Spaziergang und überschüssigen Energieabbau auf Biggi.
Circa 10 Tage wird Biggi nur an der Leine, mehrmals täglich durch das Rudel geführt.
Am Bringtag (Foto Nr. 1) hatte Biggi wegen einem kleinem Hund stark an der Leine gezerrt. Nach ca. 10 Tagen Leinenführungstraining (und mehreren Kilometer Energieabbau) üben wir das extra an der gleichen Stelle mit kleinen Hunden. Inzwischen weiß Biggi, dass Benjamin im Moment der Rudelführer ist und macht entspannt mit.
Nach dem Leinentraining darf Biggi unter Aufsicht an den Bach. Wasser liebt sie, bleibt aber am Ufer und geht nicht in die tiefere Bachmitte.
Nach dem Leinentraining darf Biggi unter Aufsicht das Gelände erkunden.
An der Leine übt Benjamin mit Biggi in einer speziellen Kleinhundegruppe, damit sie lernt, dass auch kleine Hunde die gleichen Rechte und Pflichten haben. Die großen Hunde müssen kurz warten.
Nach dem Leinentraining mit der Kleinhundegruppe lässt Benjamin auch größere Hunde dazu und Biggi darf unter Aufsicht das Gelände erkunden.
Biggi beim Futtersuchspiel. Am Anfang war sie futterneidisch. Inzwischen weiß sie, dass im Rudel alle die gleichen Rechte und Pflichten haben und sucht entspannt und eifrig, nach den versteckten Leckerchen.
Mit Biggi mussten mit ihr viele extra Kilometer laufen, bis langsam ihre überschüssige Energie abgebaut war und sie ruhiger wurde.
Deutlich sieht man, dass Biggi nach einem langen Fußmarsch entspannt und ihre überschüssige Energie abgebaut ist. Jetzt kann Biggi (auch ohne an der Leine zu zerren) folgsam spazieren gehen.
Nachmachen, ist mein Tipp an die Besitzer. Gegebenenfalls ein Fahrrad oder ein Hundelaufband kaufen.
Oder täglich eine halbe Stunde unser Leinenführungsprogramm absolvieren, das wir jedem Hundebesitzer/in (nachdem ihr Hund eine Rudelschulung absolviert hat) auf Wunsch auch schriftlich mitgeben, damit nachgelesen werden kann.
Nach einer langen „Biggi/Energieabbau/Wanderung“ ein kleiner Zwischenstopp.
Diese kleine Muttergottesgedenkstätte „AVE MARIA“ > habe ich als Mithilfezugabe für den Eisvogelweg gebaut > welcher von Westernohe bis nach Neunkirchen, am Krummbach entlang führt > dabei werden viele unterschiedliche Flora und Fauna Lebensräume durchquert > die mit lehrreichen Schautafeln bestückt sind > zudem kann man bei einer Wanderung > die besonders gute Westerwälderluft genießen > die in diesem großen flachen Tal > das mit Wäldern umrandet ist > reichlich vorhanden ist.
Der Zwischenstopp wird Biggi aber schnell zu langweilig und springt darauf zu mir auf den Sitzstein.
Biggi frei im Hunderudel. Am Eingangstor ist oft viel los, besonders wenn Leute vorbeikommen. Deshalb hat sich Benjamin dort hingesetzt, damit Biggi auch in dem Hundegedränge die Rudelordnung lernt.
Als die Hunde merken, dass der Mann vor dem Tor keine Gefahr ist, löst sich das Rudel auf und einige wollen lieber von Benjamin gestreichelt werden. Biggi natürlich zuerst.
Biggi liebt diesen Pudel, denn er macht ihr sehr elegant den Hof.
Biggi und Benjamin am Eisvogelweg. Biggi geht immer besser an der Leine.
Biggi wird abgeholt. Zuerst werden alle anwesenden Familienmitglieder überschwänglich begrüßt. Danach himmelt Biggi aber immer mehr das Herrchen an.
(Hinten rechts sitzt wartend eine Frau mit gelber Jacke und blauen Jeans > die ihren Hund in die Hundepension bringt > ich nutze bei der Hundeerziehung jede Gelegenheit zum Üben und bitte sie deshalb, um eine kurze Mitarbeit.
Vom Herrchen will Biggi gar nicht mehr loslassen. Das Frauchen hat mir darauf verraten, dass er Biggi (am Abend nach der Arbeit) immer extra Leckerchen gibt.
Kurz nach der Begrüßung von Biggis Familie > kommt eine prima Gelegenheit um mit Biggi zu üben > um auch zu zeigen, wie schnell Biggi mitmacht > wenn man sie konsequent führt > denn eine „Feng Shui Wellness Masseurin“ aus Offenbach am Main > bringt ihre Colliemischlingshündin in die Hundepension. Die Besitzerin erlaubt, dass ich mit Biggi „das Vorbeigehen an fremden Hunden“ üben kann. Am Anfang zog Biggi ständig zu dem fremden Hund hin > aber ich gehe immer wieder (ca. 15mal) kreisförmig an den Beiden vorbei > bis Biggi nicht mehr hinschaut und sich wieder erinnert > dass ich im Moment der Rudelführer bin.
Das Ganze hat ca. 5 Minuten gedauert. Danach bleibt Biggi ruhig sitzen und weiß, dass der fremde Hund sie gar nichts angeht.
Die Familie von Biggi hat ständig zugeschaut und ihr Frauchen weiß jetzt, was sie machen muss, wenn sie in Zukunft einem fremden Hund begegnet.
Zum Abschluss zeige ich der Familie auf welche Wörter (Hundekommandos) Biggi bei mir folgt > übe anschließend mit dem Frauchen u. a. die Leinenführigkeit > denn sie ist zu Hause (tagsüber) hauptsächlich die Bezugsperson (Rudelführerin) > Biggi schaut natürlich wieder nur zu ihrem Herrchen (er ist abends der Leckerchen Geber) > bleibt aber trotzdem ruhig sitzen > weil sie inzwischen gemerkt hat > dass das Frauchen im Moment der Chef ist.
Tschüß > etwas traurig schaue ich den Beiden nach > denn Biggi ist mir auch etwas ans Herz gewachsen > freue mich aber, dass Biggi ruhig und gelassen an der Leine mitgeht. Neben vielen mündlichen Tipps habe ich auch noch ein schriftliches Trainingsprogramm mitgegeben.
Die Hunde die bei uns eine Rudelschulung absolviert haben bekommen i.d.R. bei uns immer einen Pensionsplatz. In Notfällen auch sofort, selbst wenn in dieser Zeit gerade Ferien sind.
Biggi darf bei ihrem nächsten Besuch sofort in Hunderudel und ihre Familie kann dabei (aus einiger Entfernung) selbst zuschauen.