„Schneemann“ in der Rudelschule

Am Anfand wurde „Schneemann“ mehrere Tage nur an der Leine durchs Rudel geführt und lernte dadurch die
Grundordnung im Hunderudel. Er sieht aus wie ein braves Lamm, kann aber auch knurren wie ein Wolf. Er ist ein
starker Bursche und in der Natur würde er sicher ein eigenes Rudel bilden.

„Schneemann“ mit 2 Schifamhunden. Dieses Gehege ist vorrangig für neue Rudelschüler/innen bestimmt, weil es
von unserer Wohnung aus, einsichtbar ist und unsere Familienmitglieder hier oft vorbeikommen (es ist immer was
los). Dadurch werden sie oft abgelenkt > denken nicht an ihre Herrchen > lernen, dass sie auch zu uns gehören >
zudem können sie von da aus, auch ins Hunderudel schauen > und bekommen so schon einiges über die
Rudelordnung mit > denn für diese Hunde sind wir bereits die menschlichen Rudelführer. Durch die Beigabe von
unseren selbstgezüchteten Schifamhunden (Schieners Familienhunde), die mit allen Hunden klarkommen, lernen
die neuen Rudelschüler/innen ebenfalls schnell, dass bei uns alle Hunde die gleichen Rechte und Pflichten haben.

Durch die Fernsehsendung „Der Hundeflüsterer“ mit Cesar Millan, wollen immer mehr Hundbesitzer, dass ihre
Hunde zeitweise auch in einem Hunderudel leben können. Das ist oft nach ihrer Meinung ganz einfach, denn „Cesar
Millan“ führt die Hunde (ja auch ganz einfach) in sein Rudel und die Rudelschulung übernimmt dann (scheinbar
ganz alleine) sein Rudel. So einfach ist das aber nicht, denn die Sprache der Hunde wird auch mit „beißen“
unterstützt. Seit 1984 bieten wir die Rudelschule an und zu uns sind schon mehrere Hunde gekommen > die zuvor
in Hundestätten waren > wo die Rangordnung im Rudel geklärt wird > dort stark gebissen wurden und danach
schnellstens als „unsozialisierbar“ (von den Besitzern) abgeholt werden mussten. „Cesar Millan“ ist nach meiner
Meinung eine große Bereicherung für Hundefreunde > die von ihm viel lernen können > im Fernsehen wird jedoch
nicht alles genau gezeigt > aber ab und zu sieht man dabei doch, dass „Cesar Millan“ auch Hundetrainer hat, die mit
den Hunden arbeiten und er nicht alles seinem Rudel überlässt. Auch ich war schon im Fernsehen (RTL „Einfach
tierisch“) > und habe dafür u.a. als Beispiel für einen, nur ca. 3 Minutenbericht > rund 1 Monat mit einem Rottweiler
trainiert > der zuvor Katzen getötet hatte und nach meiner Schulung > mit mehreren Katzen aus der gleichen
Schüssel gefressen hat. RTL Mitarbeiter wollten damals, dass ich weiter mitmache, aber aus Zeitgründen musste
ich leider ablehnen. Stichwortartig in Kurzform: Seit rund 50 Jahren mache ich spezielle Hundeschulungen (meist
mit schwierigen Hunden) > seit über 25 Jahren helfe ich ehrenamtlich der Polizei, dem Veterinäramt, dem
Ordnungsamt und mehreren Tierschutzvereinen, wobei es hauptsächliche um bissige Hunde geht (Tierschutzpreis
2000, Verdienstmedaille von Rheinland-Pfalz 2012). Seit 2010 hat mein Sohn Benjamin diese ehrenamtlichen
Aufgaben offiziell übernommen > zugleich wurden wir auch behördlich anerkannte gleichberechtigte Partner > die
Hundepension führt er fast ganz alleine > die verschiedenen Hundeschulungen, die Tierheilpraxis für Hunde
(Spezialgebiet: Gelenke- und Rückenprobleme, Auflösung von Wirbelsäulenblockaden durch eine Spezial-
Bewegungsmassage) und die Hundezucht der Schifamhunde (Schieners Familienhunde) machen wir gemeinsam.
Hunde sind für uns so etwas ähnliches wie Schulkinder oder Ausländer > in der Schule lernt man i.d.R. auch erst
einmal 1 + 1 (später Dreisatz) > im Ausland lernt man zuerst „ja + nein“ (später Umgangsprache) > für normale
Hunde dauert eine Rudelschule 30 Tage (Problemhunde länger) > circa 10 Tage führen wir die Hunde nur an der
Leine täglich mehrfach u.a. durch das Hunderudel (für mehr Info siehe unter „Biggi“, Rottweilerhündin) > dabei
lernen wir den Hunden die Bedeutung von ja + nein > dass sie uns „nachfolgen“, weil nur wir (kein anderer Hund)
die menschlichen Leithunde sind > dass sie „herkommen“ und sich anleinen lassen, weil in der Nacht die Hunde in
Schlafräume untergebracht werden > denn ein Hunderudel kann man nicht (ohne Aufsicht) sich selbst überlassen >
die zweiten 10 Tage laufen die Hunde (unter Aufsicht) bereits ohne Leine mit > in der Zeit, wenn wir Mittag machen,
warten „die Neuen“ aber (ca. eine Stunde), in einem Gehege mit einem Schifamhund als Gesellschaftshund > die
dritten 10 Tage ist i.d.R. alles gefestigt und die Hunde können den ganzen Tag im Rudel mitlaufen > am Abholtag
bekommen die Besitzer nach der Hundebegrüßung (auf Wunsch) noch einige Trainingstipps > beim nächsten
Besuch können die Hunde (nach einer Vorstellzeit von ca. 1 Minute), sofort in das zurzeit anwesende Rudel >
obwohl sich viele Hunde gar nicht kennen > aber bis jetzt hat noch kein Hund unsere hier gültige Rudelordnung
verlernt oder vergessen > die Besitzer können dabei (etwas vom Tor entfernt) zuschauen. Für Hunde die bei uns die
Rudelschulung absolviert haben, halten wir immer mehrere Plätze frei und bekommen als Stammkunden i.d.R. auch
im Notfall einen Hundepensionsplatz und wenn erforderlich auch einen Platz in unserem „Hundedauerzuhause“

„Schneemann“ beim Leckerchen Suchspiel. Er hat eine gute Nase und findet jeden Krümel.
Beschäftigungsübungen waren besonders wichtig, denn er ist sehr intelligent und fast mehr Mensch, als Hund.

„Schneemann“ auf der Mauer. Das „ruhig auf der Mauer bleiben“ ist eine wichtige Gehorsamübung > denn Hunde
mögen i.d.R. keine erhöhten und schmalen Flächen > zudem bekommen sie dadurch auch Vertrauen zum
Hundeführer, der auch in schwierigen und ungewöhnlichen Momenten für sie da ist.

„Schneemann“ war am Anfang nicht einfach. Er fühlte sich selbst als Leithund. Hier wurde er abgelegt und muss
warten, obwohl anderen Hunde z. T. quirlig herumlaufen. Er beobachtet Benamin aber ganz genau und lernt
dadurch, dass im Moment Benjamin der menschliche Leithund ist. Weiß inzwischen aber auch, dass er von
Benjamin wieder abgeholt wird und dann eine extra lobende Streicheleinheit oder ein Leckerchen bekommt. Das
Ablegen ist eine wichtige Unterordnungsübung, besonders für Hunde die blitzschnell aggressiv reagieren können
und ist für uns eine ggf. eine wichtige Hilfe, ähnlich wie eine unsichtbare Leine. Mit einem „Platz auf Entfernung“
kann man auch anbahnende Geplänkel vorbeugend unterbrechen und danach den Hund (der Situation
entsprechend) abholen oder herbeirufen.

„Schneemann“ darf sich nach dem Ablegen frei bewegen. Benjamin ist aber extra in der Nähe und korrigiert mit
Rufen oder Pfiffen jede entstehende anspannende Situation.

„Schneemann“ und Benjamin machen Pause und beobachten die anderen Hunde. Auch das ist eine wichtige
Übung, denn dabei übertragen sich auch die Hunderudelordnung und die Ausgeglichenheit (der zurzeit
anwesenden Hunde), auf die neuen Hundeschüler. „Schneemann“ würde gerne mit den anderen Hunden mitlaufen,
bleibt aber gehorsam bei Benjamin.

Mit erhobener Rute versucht „Schneemann“ dem „Neuen“ (Silber Labrador) zu erklären, dass er der Leithund ist.
Der Neue bleibt aber ganz cool, denn er war schon öfters da und weiß genau, dass hier kein Hund
Leithundfunktionen und Sonderrechte hat.

Weil „Schneemann“ den „Neuen“ nicht in Ruhe lassen wollte, werden zur Ablenkung und Entspannung drei
Hunde/Liegestützen fällig und schon durch diese kleine Übung geriet die vorherige Situation in Vergessenheit.
Finger nach oben ist „hinsetzen“ – Finger nach unten ist „hinlegen“. Der Neue (Silber Labrador) schaut interessiert
aber relativ entspannter (Rute flach zur Seite) zu. Ganz rechts der Braune Labrador heißt „Jason“. Er ist auch neu
(vor ca. 15 Minuten gekommen), war aber auch schon öfters im Hundeurlaub. Er kennt ähnliche Übungen von früher
und Ihn interessiert viel mehr – was er neues auf dem Boden (wie in einer Zeitung lesen) erschnüffeln kann.

Hunde/Liegestützentraining, nach dem „hinsetzen“ jetzt „hinlegen“. „Schneemann“ macht folgsam mit, aber man
muss ihm alles ganz genau erklären und auch ab und zu daran erinnern, dass er nicht der Leithund ist > danach
interessiert ihn der „Neue“ (Silber Labrador) nicht mehr und auch dieser geht relativ entspannt (Rute flach) vorbei.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining and der Maria Gedenkstätte. Das ruhig auf dem Steinsitzen, mussten wir
eine Weile üben, aber dann hat er freudig mitgemacht und geduldig gewartet bis er wieder abgeholt wurde.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining. Die Katze hat ihn sehr interessiert, aber er blieb folgsam liegen.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining, dabei nutze ich jede Situation. Die Leute (mit dem Kinderwagen und den
Fahrrädern) unterhalten sich und ich hatte gefragt, ob ich Schneemann dabei ablegen kann. „Schneemann“ hat
sehr folgsam auf mich gewartet, bis ich ihn wieder abgeholt habe.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining beim Pferdeplatz.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining, beim Wachhund der nachts das Pferdegelände bewacht. Bei dieser
ersten Begegnung wollten sie sich gegenseitig fressen. Gut das ein Zaun dazwischen war. Aber er lernt sehr
schnell, will auch gefallen und bereits nach einer kurzen Zeit hat er den anderen Rüden ignoriert und dafür auch ein
Leckerchen bekommen.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining am Inselsee. Viele Kilometer marschieren waren erforderlicht, bis wir
seine überschüssige Energie langsam abbauen konnten. Mit seinem Kraftpotential könnte er jede Hundeolympiade
gewinnen.

„Schneemann“ beim Spaziergangtraining am Ponyhof. Die quirligen Ponys waren im nicht ganz geheuer. Aber
schnell hat er verstanden, dass ihm nichts passiert, wenn er mitmacht und dass er mir (als menschlicher Leithund)
vertrauen kann.

 

 

Rainer Schiener

Rainer Schiener-Pitz, der 1943 in Schönfeld (Tschechien) geboren wurde, engagiert sich seit vielen Jahren im Westerwald für den Natur- und Tierschutz. 1984 gründete der Bio-Landwirt zeitgleich eine Hundeschule, eine Tierpension sowie einen Tierschutzverein. Erträge aus der Entwicklung eines hochwertigen Hundefutters ließ Schiener-Pitz dem Verein zukommen mit der Auflage, dafür Grünland zu kaufen. So entstand der Verein „Tier + Naturhilfe“, der inzwischen über 20 Hektar Grünland, Hecken und Wasserflächen in Elsoff und Hüblingen gekauft hat. „Sie haben diese wenig genutzten Grundstücke mit einheimischen Bäumen, Sträuchern und Blumen bepflanzt und damit Trocken- und Feuchtgebiete geschaffen, die Rückzugsräume für seltene nachhaltige Biotope zu entwickeln. Herr Scihiener verfügt über die folgenden Qualitikationen: Biolandwirt, Dipl. Tierheilpraktiker, Diätkoch (IHK geprüft), Dipl. Ernährungsberater, Fitnessmassagepraktiker und Feng Shui Massagelehrer

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